Straw Bale Building Liebrecht, Donaueschingen-Wolterdingen

Straw Bale Building Liebrecht, Donaueschingen-Wolterdingen
Written by Dennis Harms

1.5-storey semi-detached house in plastered straw bale stand construction.

Eckdaten

Ort:Donaueschingen-Wolterdingen Fertigstellung:2004 Bauweise:wooden structure Entwurf & Planung:Dipl. Arch. Otto Merz Besichtigung:Nein Pressebilder:Nein
Eigenleistung:niedrig
Wohnnutzfläche:170m2 U-Wert (Wand):W/m2K U-Wert (Dach):W/m2K Haustechnik:Energiekonzept: Wärmeerzeugung durch Grundofen im Wohnzimmer. Der Ofen wurde mit Kupferrohrschlangen belegt, die die Wärme in den 1000l Pufferspeicher abführen. Zusätzlich heizen 8,4 m² Flachkollektoren den Puffer. Heikung: Grundofen und Termische Solaranlage. Das Trinkwasser wird in einer Spirale im Puffer im Durchlauf erwärmt, was Legionellen nicht entstehen lässt. Die Wärmeverteilung in die Zimmer erfolgt durch eine Wandheizung nach Grosse-Schmidt. Regenwasserzisterne 6,5 cbm für Waschmaschine, Toilettenspülung und Gartenbewässerung. Kategorien: Projects Germany,

Bauweise: 1,5-geschossige Doppelhaushälfte in verputzter Strohballen-Ständerbauweise. Größe: ca. 105 qm Wohnfläche, 65 qm Nutzfläche im Keller. Baukosten ca.:1.100 €/m² Nutzfläche incl. Nebenkosten. HERSTELLUNG: Am 23.03.2004 wurde mit dem Aushub begonnen. Im April wurde der Keller als weiße Wanne betoniert und die Mittelwand gemauert. Parallel dazu hat der Zimmermann Ernst Zwick in der Halle die Boden- und Dachelemente vorgefertigt, die von der Bauherrschaft mit Strohballen ausgefüllt, gestopft, mit Lehmputz überzogen und nach Trocknung mit der Unterspannbahn versehen wurden. Am 10 Mai wurde die Kellerdecke verlegt und provisorisch vor Wetter geschützt. Nachdem der Brandgiebel hoch gemauert war, wurde am 18 + 19 Mai das restliche Haus aufgerichtet. Erleichternd war, dass am Abend des 19. Mai die Baustelle regensicher war. Der Strohballeneinbau erfolgte über zwei Wochen in Workshops und Eigenleistung. Die Bretter für die Windaussteifung wurden mit Sicherheits- und mit Rollladengurten an den Ständern befestigt, so dass nur noch eine vertikale Bewegung möglich war, was beim Komprimieren der Wand nicht verkanten kann wie z. B Halfenschienen. Das Komprimieren erfolgte mit 3 Fußwinden gleichzeitig und gleichmäßig gegen die Schwelle der Dachkonstruktion. Bei der Giebelwand waren etliche Hilfskonstruktionen nötig, die z.T. sogar in der Wand verblieben sind. Die Horizontalaussteifung erbringen Windrispenbänder aus verzinktem Flachstahl. Diese müssen im Gegensatz zu Holzstreben nicht in die Strohballen eingelassen werden. Der Putz wurde mit einer Putzmeister-Spritze unter Regie von Joachim Merkle auf die frisierte Strohballenwand aufgebracht. Zwischen 1. und 2. Putzauftrag lagen 3 Wochen Trocknungszeit. Derweil wurde die Wandheizung verlegt und größere Unebenheiten wurden von Hand mit Strohlehm ausgeglichen. Weitere 3 Wochen stand der Putz bis der Kalkauftrag erfolgen konnte. BAUBESCHREIBUNG: Gründung/UG Gründung: Betonkeller (Weiße Wanne), Plattengründung, Kellerboden und Wände 10 cm Styrodur gedämmt, innen Sichtbeton, Mitteltragwand im Keller aus Ziegelmauerwerk, unverputzt. Kellerdeckenaufbau von oben nach unten: Douglasiedielen, Holzweichfaser 10 mm, raue Schalung 30 mm, Holzbalken (36 cm), Balkenfelder mit Strohballen gedämmt, Profilbrettschalung 22 mm. Decke EG/OG: Decke über EG von oben nach unten: Douglasie 22 mm, Holzweichfaser 20 mm mit Lagerhölzern 18 mm, Holzweichfaserplatten 5 mm, Splitt 8-12 mm Körnung 5 cm hoch, 6 cm Profilbrettschalung von unten sichtbar, Holzbalken 16/26 im Raster von 2,40 m. Wandaufbau: Außenwand: Innen Lehmputz 2 bis 3-lagig in Stärken von 5-10 cm, Strohballen 100/50/36, Lehmputz 2-lagig, Kalkputz, Kalk-Kasein-Anstrich. Holzständer im Abstand von 2,40 m innen in die Strohballen eingelassen. Bretter für Windaussteifung in jede 2. Strohballenlage. Innenwände: Fermacell Holzständerwände mit Hanfdämmung. Konstruktiver Wetterschutz durch 1,50 m Dachvorsprünge. Fenster: Isolierglasfenster Kiefer, thermischer Randverbund Kunststoff, u=0,9, Dachkonstruktion: Ziegeldeckung, Lattung 30/50mm, Konterlattung, Unterspannbahn sd= 21 cm, Lehmputz 4 cm auf Strohballen 36 cm, OSB-Platte 15 mm, Lehmputz auf Kaseingrund. Sparren als Kastenträger 40/11cm, Ober- und Untergurt 8*8 cm beidseitig mit OSB-Streifen verbunden, Hohlraumdämmung mit Holzweichfaser.

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Dennis Harms