Straw Bale Building, Warmuth (Unterfranken)

Straw Bale Building, Warmuth (Unterfranken)
Written by Dennis Harms

Emigrant farm in Lower Franconia with 400 square meters living space on two full floors

Eckdaten

Ort:Ramsthal Fertigstellung:2000 Bauweise:wooden structure Entwurf & Planung:Fam. Warmuth Besichtigung:Nein Pressebilder:Nein
Wohnnutzfläche:400m2 U-Wert (Wand):W/m2K U-Wert (Dach):W/m2K Kategorien: Projects Germany,

The Warmuth family’s farm was built in Lower Franconia, Bavaria, and is part of an overall ecological concept with species-appropriate animal husbandry, decentralised electricity and heat generation, and wastewater treatment in a constructed wetland. The wooden post-and-beam building offers 400 m2 of living space on two full storeys. The floor area measures approx. 11m x 21m, the height of the south façade 8m and the height of the north façade 6.50m. The structure is elevated with an air space of approx. 80cm below the floor slab. The stud frame is sheathed on all sides by a thermal skin of plastered straw bales, whereby care was taken to avoid penetrations of the outer skin by timber components as far as possible. Where this was unavoidable, the connections were taped windproof. The laying of the straw bales, which were supplied by the owner himself, began on the monopitch roof. The roof structure is as follows: Wooden beam ceiling with tongue and groove planking, visibleBuilding paper as trickle protection and windproofing levelDry clay fill as a moisture buffer and to prevent major air movements between the paper and the straw balesLayer of straw bales laid without gapsEmposite plaster as fire protection and sealing of the insulation levelPurlins and a second layer of beams lying on top of the straw balesOSB boards with green roof structureFor the wall structure, the lowest layer of straw bales was placed directly on the OSB floor board, The otherwise obligatory moisture barrier could be dispensed with due to the lack of rising damp. The bales are laid dry like half-brick masonry in stretcher bond. Mortaring is not necessary due to the high friction between the bales and is not desirable due to the creation of thermal bridges. From the fourth course onwards, all four courses were laid horizontally with a flat ladder made of 2 formwork boards, each 15cm wide. These ladders fulfil several functions: lateral bracing in the large column gridAnchoring of the straw bale wall to the stud frameAnchoring of the windows and door frames in the straw bale wallPre-stressing In order to anticipate the considerable settlement of the straw bales in the very high walls, the walls were pressed down with a small excavator every 2 metres with about one tonne. Cords were then temporarily passed over a wooden ladder and fastened into the floor slab. For windows and doors, robust wooden boxes were built into the walls and, if necessary, screwed to the floor slab or the ladders. When dimensioning these boxes, the settling of the straw bales, which can be 5 – 10% depending on the applied loads, was taken into account so that a load transfer via the window frames was avoided. Above the wall openings, the ladders were reinforced with steel profiles and could thus function as lintels. All windows were taped windproof and then plastered. Before plastering, cavities were stuffed with loose straw. Afterwards, the straw wall was sheared with the help of a brush cutter to remove loose straw and protruding edges. This significantly reduced the amount of work and material used and guaranteed a secure anchorage of the plaster to the tightly pressed core of the bale. The exterior render was sprayed on with a Putzmeister P13 plastering machine with piston pump and consists of a clay levelling layer, a clay base render and a 2-layer sump lime render with jute reinforcement. The exterior plaster was directly followed by a three-layer pigmented lime paint. The interior fittings focus on clay as a building material: Clay plaster on the straw bale wallsInterior walls made of lightweight clay blocksFloor insulation on the ground floor made of straw bales Straw as a building material is easy to work with, but requires great care when it comes to protecting against moisture penetration. Here, the means of constructive building protection were used in an exemplary manner: a generously dimensioned roof overhanga second circumferential canopy at floor levelthe foot of the straw bale wall clearly above the splash water area Particular attention was also paid to the quality of the plaster: Freedom from cracks, clean, wind-tight connections and adherence to the minimum plaster thickness prevent moisture from penetrating the wall. The house is completed and inhabited. Please refrain from unannounced visits. Viewing appointments after posting on this website. Consultation by arrangement with the Warmuth family.

Der Aussiedlerhof der Familie Warmuth wurde im bayerischen Unterfranken gebaut und steht in einem ökologischen Gesamtkonzept mit artgerechter Tierhaltung, dezentraler Strom- und Wärmeerzeugung, sowie Klärung der Abwässer in einer Pflanzenkläranlage. Der Holzständerbau bietet 400 m2 Wohnfläche auf zwei vollen Geschossen. Die Grundfläche misst ca. 11m x 21m, die Höhe der Südfassade 8m und die Höhe der Nordfassade 6,50 m. Der Baukörper ist aufgeständert mit einem Luftraum von ca. 80cm unter der Bodenplatte. Das Ständerwerk wird auf allen Seiten von einer Thermohaut aus verputzten Strohballen ummantelt, wobei darauf geachtet wurde, Durchdringungen der Außenhaut durch Holzbauteile weitestgehend zu vermeiden. Wo dies unumgänglich war, wurden die Anschlüsse winddicht abgeklebt. Mit dem Verlegen der Strohballen, die vom Bauherrn selber geliefert wurden, wurde auf dem Pultdach begonnen. Der Dachaufbau gestaltet sich wie folgt: Holzbalkendecke mit Nut- und Federbeplankung, sichtbarBaupapier als Rieselschutz und Winddichtungsebene trockene Lehmschüttung als Feuchtigkeitspuffer und zur Verhinderung größerer Luftbewegungen zwischen Papier und Strohballenlückenlos verlegte StrohballenschichtLehmspritzputz als Brandschutz und Abdichtung der DämmebenePfetten und eine auf den Strohballen aufliegende zweite BalkenlageOSB-Platten mit Gründachaufbau Für den Wandaufbau wurde die unterste Strohballenlage direkt auf die OSB-Bodenplatte gesetzt, auf die sonst obligatorische Feuchtigkeitssperre konnte mangels aufsteigender Nässe verzichtet werden. Die Ballen werden wie Halbsteinmauerwerk im Läuferverband trocken verlegt. Eine Vermörtelung ist durch die hohe Reibung zwischen den Ballen nicht notwendig und wegen der Schaffung von Wärmebrücken nicht wünschenswert. Ab der vierten Lage wurden alle vier Lagen horizontal eine flache Leiter aus 2 je 15cm breiten Schalbrettern eingelegt. Diese Leitern erfüllen mehrere Funktionen: laterale Aussteifung im großen StützenrasterVerankerung der Strohballenwand am StänderwerkVerankerung der Fenster und Türrahmen in der StrohballenwandVorspannen Um die bei den doch sehr hohen Wänden beträchtliche Setzung der Strohballen vorwegzunehmen, wurden die Wände mit einem kleinen Bagger alle 2 Meter mit etwa einer Tonne abgedrückt. Über eine hölzerne Leiter wurden dann temporär Schnüre geführt und in der Bodenplatte befestigt. Für Fenster und Türen wurden robuste Holzkästen in die Wände eingebaut und ggf. an der Bodenplatte bzw. den Leitern verschraubt. Bei der Dimensionierung dieser Kästen wurde das Setzmaß der Strohballen, dass je nach den aufgebrachten Lasten 5 – 10% betragen kann, mit berücksichtigt, so dass eine Lastabtragung über die Fensterrahmen vermieden wurde. Über den Wandöffnungen wurden die Leitern mit Stahlprofilen verstärkt und konnten somit als Stürze fungieren. Alle Fenster wurden winddicht abgeklebt und anschließend eingeputzt. Vor dem Verputzen wurden Hohlräume mit losem Stroh ausgestopft. Anschließend wurde die Strohwand mit Hilfe einer Motorsense geschoren, um loses Stroh und hervorstehende Kanten zu entfernen. Dies reduziert den Arbeitsaufwand und Materialverbrauch erheblich und garantiert eine sichere Verankerung des Putzes mit dem fest gepressten Kern des Ballens. Der Außenputz wurde mit einer Putzmaschine von Typ Putzmeister P13 mit Kolbenpumpe aufgespritzt und besteht aus einer Lehm-Ausgleichsschicht, einem Lehmunterputz und einem 2-lagigen Sumpfkalkputz mit Jutearmierung. Der Außenputz wurde direkt im Anschluss mit einem drei-lagigen pigmentierten Kalkanstrich versehen. Der Innenausbau setzt einen Schwerpunkt auf den Baustoff Lehm: Lehmputz auf den StrohballenwändenInnenwände aus LeichlehmsteinenFußbodendämmung im Erdgeschoss aus Strohballen Der Baustoff Stroh ist leicht zu verarbeiten, verlangt aber große Sorgfalt beim Schutz vor eindringender Feuchtigkeit. Vorbildlich wurde hier mit den Mitteln des konstruktiven Bautenschutzes gearbeitet: ein großzügig bemessener Dachüberstandein zweites umlaufendes Vordach auf Geschossebeneder Fuß der Strohballenwand deutlich oberhalb des Spritzwasserbereiches Besonders Augenmerk wurde auch auf die Qualität des Putzes gelegt: Rissfreiheit, saubere, winddichte Anschlüsse und ein Einhalten der Mindestputzstärke verhindern ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Wand. Das Haus ist fertig gestellt und bewohnt. Von unangemeldeten Besuchen bitten wir abzusehen. Besichtigungstermine nach Aushang auf dieser Website. Beratung nach Absprache mit der Familie Warmuth.

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Dennis Harms